Im Rahmen des Ausstellungsprojekts „Frankfurt und der NS. Mit dem Stadtlabor auf Spurensuch im Heute“ hat sich u. a. die Künstlerin Olcay Acet auf Spurensuche in Frankfurt den Fragen gestellt, wo in Frankfurt finde ich Spuren des Nationalsozialismus? Wie äußern sie sich in meiner von Diversität geprägten Gegenwart? Und welche Prägungen haben einen direkten Bezug zu mir persönlich? Ihre Ergebnisse werden zusammen mit insgesamt 25 in Form und Inhalt unterschiedlichen Beträgen ab dem 08.12.2021 bis zum 11.09.2022 im Historischen Museum gezeigt. Das Projekt von Olcay Acet wird von der Holger Koppe-Stiftung finanziell gefördert.
Durch das Fritz Bauer Institut in Frankfurt wurde unter Mitwirkung des Friedrich-Dessauer-Gymnasiums in Frankfurt-Höchst und geförderte von der Holger Koppe-Stiftung ein Workshopmodul entwickelt, das am Beispiel der Geschichte von Fritz Bauer und seiner Familie die zunehmende Entrechtung und Verfolgung jüdischer Deutscher durch die seit 1933 regierende Nationalsozialisten vermittelt. Der spätere hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, Initiator der Auschwitzprozesse, wurde aufgrund seiner jüdischen Herkunft und seiner politischen Betätigung von den Nationalsozialisten als junger Richter entlassen und musste nach Festnahme und Inhaftierung aus Deutschland emigrieren. Nach Fertigstellung des Workshopmoduls wurde im November eine Ausschreibung für zehn kostenfreie Workshops für Schulen aus dem Raum Frankfurt, Offenbach und Hanau durchgeführt. Die Resonanz war sehr gut. Der erste Workshop wurde bereits im Dezember unter Anwendung des Abstands- und Hygienekonzeptes der Goethe-Universität sowie der teilnehmenden Schule, der Schillerschule Frankfurt am Main veranstaltet. Mit den übrigen neun angemeldeten Schulen werden aktuell Termine für das erste Halbjahr 2022 koordiniert.
In Zusammenarbeit mit dem Förderverein Gedenk- und Bildungsstätte KZ-Katzbach wurde bereits 2020 ein Filmprojekt von Theaterprozess/Ulrich Meckler zu dem KZ in den Adler-Werken Frankfurt der Stiftung gefördert. 2021 realisiert Theaterprozess ein Filmprojekt zum Thema Auschwitz zum Einsatz für Gedenk- und Diskussionsveranstaltungen in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. Der Film wurde am 18.11.2021 im Gallus-Theater aufgeführt. Das Projekt wird von der Holger Koppe-Stiftung finanziell unterstützt.
Fotografien von Rafael Herlich im Kloster Eberbach
Im Rahmen des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ führt die Stiftung Kloster Eberbach von November 2021 bis März 2022 die Ausstellung „Jüdisches Leben im Dialog“ des Frankfurter Fotografen Rafael Herlich durch. Sie wurde am 10.11.2021 eröffnet. Der in Frankfurt lebende Fotograf dokumentiert seit über 40 Jahren jüdisches Leben aller Altersgruppen im Deutschland der Gegenwart. Es werden mehr als 100 großformatige Bilder und Videos gezeigt. Die Ausstellung wird von der Holger Koppe-Stiftung gefördert.
Nachdem der von den Landesmusikräten der 3 mitteldeutschen Bundesländer und der Holger Koppe-Stiftung ins Leben gerufene Mitteldeutsche Jugendmusikpreis zunächst im Jahresrythmus verliehen wurde, wurde 2019 die Entscheidung getroffen, die Verleihung auf einen 2-Jahres-Tournus umzustellen und zugleich das Gesamtvolumen des Preises angemessen zu erhöhen. Weiterhin soll die Preisverleihung nunmehr immer zentral in Leipzig stattfinden. Das zunächst im Herbst 2020 geplante Preisträgerkonzert und die vorgesehene Verleihung mussten jedoch aufgrund der Corona-Situation abgesagt werden. Verleihung und Preisträgerkonzert konnten jedoch unter Corona-Rahmenbedingungen am 26.09.2021 in der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig stattfinden. Der Rektor der Hochschule, Prof. Fauth, hat die Ansprache gehalten.
Im Deutschunterricht der Katholischen Allgemeinbildenden Oberschule in Chojnice/Polen entstand das Projekt „Widerstand gegen Nationalsozialismus in Deutschland – Begegnung mit Geschichtszeugen“ am Beispiel der Mitglieder der Weißen Rose in München. Nach der Aufarbeitung von Material dazu im Schulunterricht sollte ursprünglich vom 24.-28. Mai 2021 eine Schülerfahrt nach München zum Besuch der historischen Orte und für Treffen mit Historikern sowie einem Besuch im Konzentrationslager Dachau stattfinden. Coronabedingt musste die Reise auf den 20. – 24.09.2021 verschoben werden. Die Erlebnisse wurden in einem gemeinsamen Reisetagebuch und in einer Ausstellung in Chojnice dargestellt. Zugleich wurde ein Buch unter dem Titel „Erziehung zu Werten unter Kriegsbedingungen in deutscher und polnischer Sprache veröffentlicht. Unter Vermittlung der Alfred Toepfer Stiftung hat sich die Holger Koppe-Stiftung an den Kosten des Projekts beteiligt.
Bei dem Projekt Response geht es darum, Kinder und Jugendliche aller Klassenstufen und Schulformen mit zeitgenössischer Musik zusammenzubringen und sie dazu zu veranlassen, mit eigenen Improvisationen und Kompositionen darauf zu antworten. Komponisten, Interpreten und Lehrer arbeiten dabei im Team mit einer Schulgruppe zusammen. Das Projekt wird von der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt regelmäßig an hessischen und thüringischen Schulen durchgeführt. Im Jahr 2021 wird es von der Holger Koppe-Stiftung gefördert. Bedingt durch die Corona-Pandemie verschiebt es sich nach 2022.
Stolperschwellen-Verlegung des Vereins Erich-Zeigner-Haus in Leipzig
2019 fand mit Unterstützung der Holger Koppe-Stiftung eine szenische Lesung zu Olga Benario im Frankfurter Gallus-Theater statt, mit der an die von den Nazis ermordete Jüdin und Kommunistin erinnert wurde. Veranstalter war die regionale Arbeitsgruppe Rhein-Main von Gegen Vergessen. Diese hat nunmehr die Herausgabe eines Hörbuchs zu Olga Benario initiiert. Die Hörbuch-CD ist seit Mai 2020 verfügbar und hat eine breite Medienresonanz gefunden. Die CD wurde unter finanzieller Beteiligung der Holger Koppe-Stiftung produziert.
Initiiert durch die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde Böhlitz-Ehrenberg fanden im Umfeld von 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland mehrere musikalische Lesungen zu jüdischer Kunst und Kultur des Trios Klangprojekt zusammen mit dem Vorsitzenden der israelitischen Gemeinde Küf Kaufmann in Leipziger Stadtrandgemeinden statt, um das Thema auch dort erlebbar zu machen. Die erste Veranstaltung war am 11.07.2021 in Probstheida, danach am 01.08.2021 in der Taborkirche in Kleinzschocher und am 07.11.2021 in der Ev.-Lutherischen Kirchgemeinde in Böhlitz-Ehrenberg. Das Projekt wird durch die Holger Koppe-Stiftung gefördert.
Internationale jüdische Woche „Schalom“ in Leipzig
Im Rahmen der bundesweiten Feierlichkeiten zu „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ fand 2021 die jüdische Woche in Leipzig statt. Sie wurde am 27.06.2021 auf dem Augustusplatz eröffnet. Ziel des Themenjahres war es, die Bedeutung der jüdischen Kultur und Geschichte für Deutschland und Europa wachzuhalten, auf das 1700-jährige Bestehen hinzuweisen sowie Weltoffenheit, Toleranz und ein nachhaltiges friedliches Zusammenleben von Menschen verschiedener Religionen zu demonstrieren. Ein dafür konzipiertes audiovisuelles Konzert mit Lichtshow und Querflötensounds der Lichtkünstler Kopffarben und der Leipziger Musikerin Brunhild Fischer wurde im Rahmen der jüdischen Woche von der Holger Koppe-Stiftung gefördert. Es fand am 04.10.2021 im Kunstkraftwerk in Leipzig statt.
Förderung des Projekts Musikvermittlung der Kammerphilharmonie Frankfurt
Die aus freiberuflichen Musikern bestehende Kammerphilharmonie Frankfurt beschäftigt sich intensiv mit der Frage der Vermittlung von Musik an junge Menschen. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bildet dabei die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Qualitäten von Live-Erlebnissen und medialen Erlebnissen und deren persönliche Wahrnehmung am Beispiel einer Gruppe jugendlicher Schülerinnen und Schüler der Ernst-Reuter-Gesamtschule Frankfurt. Die Jugendlichen erhalten hierbei die Möglichkeit, gemeinsam mit professionellen Musikern aktiv gestalterisch tätig zu werden. Weiterhin entwickelt die Kammerphilharmonie eine langfristige Musikvermittlungsstrategie, welche die bisherige Arbeit und Philosophie des Ensembles in einem Programm für Kinder und Jugendliche widerspiegelt. Dazu fanden insgesamt 5 Arbeitstreffen der 5 Mitglieder des Teams Musikvermittlung statt. Die Holger Koppe-Stiftung fördert diese Arbeit.
Konzert „Israels Klänge“ des Heimatsvereins Kirtorf
Der Heimatverein Kirtorf hat am 31.10.2021 zusammen mit der evangelischen Kirchengemeinde und der Stadt Kirtorf ein Konzert „Israels Klänge – die Synagogenmusik zur Zeit der Reform“ unter Mitwirkung eines vierköpfigen Solistenensembles aus Würzburg und des jüdischen Kantors der Synagoge Pestalozzistraße Berlin in der Ev. Kirche Kirtorf durchgeführt. Mit dem Konzert in Hebräisch und Deutsch wurde an das in der Region verankerte jüdische Leben erinnert, das durch die nationalsozialistische Gewaltherrschaft zerstört wurde. Die Holger Koppe-Stiftung hat das Konzert mit einer finanziellen Unterstützung ermöglicht.
Musikalische Früherziehung in Kindergärten mit dem Weimarer Mentoring Programm
Die in Weimar ansässige Heyge-Stiftung betreibt seit einigen Jahren ein Mentorenprogramm zur musikalischen Früherziehung in Kindergärten, vorwiegend in benachteiligten Stadtteilen. Gegenwärtig gibt es in 11 Kindergärten deutschlandweit dieses Programm, bei dem erfahrene Musiker das Kindergartenpersonal dahingehend begleiten, dass Gesang und Musik ein Teil der frühkindlichen Erziehung werden. Die Heyge-Stiftung hat mit der Holger Koppe-Stiftung vereinbart, jeweils ein gemeinsames Mentorenprojekt an einem Kindergarten in Leipzig und in Offenbach durchzuführen. In Offenbach wurde mit der Arbeit in der Kita Fuchsbau der Arbeiterwohlfahrt im September 2019 begonnen. Ende August 2021 haben die in der Kita ausgebildeten Fachkräfte für ihre erfolgreiche Teilnahme am Programm ihre Urkunden erhalten. In Leipzig läuft das Projekt seit Herbst 2020 in der Kita des BFW am Schlosshof und wurde 2021 fortgesetzt. Weitere Informationen unter www.weimarer-mentoring-programm.de.
Stand: 02/2022