Mit dem Projekt SCHWARZLICHT wird an 100 Jahre Synagoge in Offenbach erinnert. Es handelt sich um ein Kunstwerk von Ulrich Wagner im Format 4 × 3,50 m. Die ehem. Synagoge wird heute unter dem Namen Capitol für kulturelle Veranstaltungen und Begegnungen in Offenbach genutzt. Die Bildtafel stellt den Grundriss der Synagoge in den Mittelpunkt ihrer Darstellung. Eingefasst in ein Gefüge aus linearen Feldern setzt das Werk ein Zeichen des Zusammenhalts. Der von Bürgern Offenbachs gegründete Arbeitskreis SchwarzLicht hatte die Initiative zum Erwerb des Kunstwerks ergriffen und seine Anbringung zum dauerhaften Verbleib im Foyer des Offenbacher Rathauses ermöglicht. Diese fand am 11.06.2018 durch OB Dr. Felix Schwenke statt. Die Holger Koppe-Stiftung hat den Erwerb im Jahr 2017 mit einem Zuschuss gefördert.
2. Mitteldeutscher Jugendmusikpreis am 17. September 2017 in Weimar verliehen
Drei Kammermusikensembles aus den Ländern Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt erhielten am 17. September 2017 in der Notenbank Weimar den 2. Jugendmusikpreis der Holger Koppe-Stiftung. Der mit 5.000€ dotierte Preis wurde persönlich übergeben und ging, auf Vorschlag der jeweiligen Landesmusikräte, an 3 Kammermusikensembles aus den 3 Bundesländern für besondere Leistungen beim Wettbewerb "Jugend musiziert".
Auf dem Bild v.l.: Dr. Holger Koppe, Stifter.
Streicher-Trio: Pauline Herold, Charlotte Herold, Friederike Herold
Akkordeon-Duo: Frauke Maxi Seifert, Katharina Hildmann
Klarinettten-Quartett: Helene Grubmüller, Johanna Kalms, Conrad Hähnlein, Lilly Bindel (Foto: Anke Neugebauer)
1. Klarinettenquartett der Kreismusikschule „Louis Spohr” Gotha
Conrad Hähnlein (14 Jahre), Johanna Kalms (15 Jahre), Helene Grubmüller (15 Jahre), Lilly Bindel (14 Jahre)
Schon 2011 lernten sich Conrad Hähnlein, Johanna Kalms und Lilly Bindel kennen und gründeten nach wenigen Wochen Unterricht ein Klarinetten-Trio. Zum Ende des Jahres 2014 wurde Helene in das Ensemble aufgenommen, das nun zu einem Quartett mit der Besetzung 3 B- sowie einer Bassklarinette erweitert wurde. Es folgten Auszeichnungen 2016 beim bundesweiten Bremer Klarinettenwettbewerb für Ensembles sowie eine Einladung zum Konzertieren auf dem Klarinettensymposium der Deutschen Klarinettengesellschaft. Nach 1. Preisen beim Regional- und Landeswettbewerb Thüringen sowie einem Sonderpreis für das beste Holzbläserensemble gelang es dem Quartett sich beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert” im Juni 2017 einen 1. Preis mit der Höchstpunktzahl 25 zu erspielen. Der Jugendmusikpreis wurde auf Vorschlag des Landesmusikrats Thüringen verliehen.
2. Akkordeon-Duo des Konservatoriums „Georg Friedrich Händel“ Halle (Saale) Frauke Maxi Seifert (12 Jahre), Katharina Hildmann (13 Jahre)
Gegründet wurde das Akkordeon-Duo im Herbst 2016 am Konservatorium „Georg Friedrich Händel“ in Halle (Saale) unter der Leitung von Uta und Lutz Stark. Mit großem Engagement durch ihre Lehrer gefördert, gelang es den beiden jungen Musikerinnen sehr schnell, ihr Zusammenspiel, ihren musikalischen Ausdruck und ihre Bühnenpräsenz stetig zu verbessern. Nach den erfolgreichen Qualifikationen im Regional- und Landeswettbewerb von „Jugend musiziert“ war das überragende Ergebnis ein Erster Preis beim diesjährigen Bundeswettbewerb. Der Vorschlag für den Jugendmusikpreis kam vom Lanedesmusikrat Sachsen-Anhalt.
3. Streichertrio des Landesgymnasiums für Musik „Carl Maria von Weber" in Dresden Pauline Herold (18 Jahre) – Violine, Friederike Herold (12 Jahre) - Violoncello, Charlotte Herold (16 Jahre) - Violine
Schon 2007 feierten sie als Violinduo ihre ersten Erfolge mit der Teilnahme bei „Jugend musiziert”. Danach begann die Zusammenarbeit als Trio. Alle drei besuchen das Landesgymnasium für Musik „Carl Maria von Weber” in Dresden und sind mehrmalige Preisträgerinnen für ihre solistischen Leistungen. 2017 erhielten die Musikerinnen 1. Preise beim Regional-und Landeswettbewerb „Jugend musiziert” und überzeugten mit ihrer herausragenden Leistung die Jury beim Bundeswettbewerb 2017 und den Sächsischen Musikrat, der sie zum Mitteldeutschen Jugendmusikpreis vorschlug..
„Gemeinsames Musizieren trägt nach meiner Überzeugung zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft bei, zu Toleranz und Vielfältigkeit.“ Mit diesen Worten begründete Dr. Holger Koppe in seiner Rede anlässlich der Verleihung in Weimar das Engagement seiner Stiftung für die musikalische Jugend. Auch Weimars Stadtkulturdirektorin, Frau Julia Miehe, bekräftigte in Ihrem Grußwort „Warum wir junge Musizierende fördern müssen“ die Unterstützung von jungen Musikern und Musikerinnen. Der Präsident des Landesmusikrates Thüringen, Prof. Dr. Eckart Lange bedankte sich für das Engagement der Holger Koppe-Stiftung und für die Gelegenheit, das diesjährige Preisträgerkonzert in Thüringen veranstalten zu können.
„Rot oder tot“ ist eine von der Holger Koppe-Stiftung geförderte Performance mit Zuschauerbeteiligung zu politischer Partizipation und der (Re-)konstruktion von Geschichtsverlauf und Erinnerung. Dabei wird die Entwicklung von Kulturpolitik im Spiegel von Künstlerbiographien in der DDR unter die Lupe genommen, ihre Haltung zum diktatorischen Staat, verbunden mit der Frage, was sie bewog zu bleiben oder aber zum Gehen zwang.
Die erste Folge hatte am 16. Juni 2017 im studioNAXOS Premiere und war, wie die darauffolgenden Aufführungen ausverkauft. Die zweite und dritte Folge wird sich, nicht wie die erste mit den 50ern, sondern 60er Jahren befassen und im Herbst im studioNAXOS zu sehen sein.
In „rot oder tot“ erzählt Carolin Millner mit ihrer Gruppe Eleganz aus Reflex die Geschichte einer Gesellschaft, die aufbrach, eine andere zu werden. Nicht die Geschichte eines Wiederaufbaus, sondern eines Neuanfangs, getragen von Arbeiter*innen und Künstler*innen, von denen viele jüdische Remigranten waren.
Die DDR, die sie für „rot oder tot“ konstruiert, illustriert die Entwicklung einer sozialistischen und antifaschistischen Idee und einer systemischen Alternative zum Kapitalismus. „Rot oder tot“ zeigt einen Ausschnitt, ein Spielfeld des Realsozialismus, jeder Spielzug eine Entscheidung mit Folgen. Der Versuch einer Antwort auf die Frage: Wenn man noch einmal von vorne anfangen könnte, wie würde man entscheiden?
Am ersten Anne Frank-Tag der Stadt Frankfurt hat die Partnerschaft für Demokratie am 12. Juni 2017 die Innenstadt für künstlerische Aktionen, Auseinandersetzung und Intervention im öffentlichen Raum gegen diskriminierende Haltungen geöffnet. Der 12. Juni ist der Geburtstag von Anne Frank.
In diesem Rahmen hat die Holger Koppe-Stiftung die Installation BLACKBOX von der Künstlerin Olcay Acet an der Hauptwache Frankfurt gefördert.
Mit dem Kunstprojekt möchte die Künstlerin die Morde an den Menschen, die vom Nationalsozialistischen Untergrund begangen wurden, wachhalten und durch Reflexion ein Bewusstsein in der Gesellschaft schaffen, damit so was in Deutschland nicht mehr passieren kann.
Die BLACKBOX ist eine Installation, die zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema „Fremdheit im Miteinander“ einlädt. Die Wände der BLACKBOX sind schwarz, sie hat keine Fenster. In ihrer Undurchdringlichkeit steht sie für eine Trennwand zwischen Wissen und Nichtwissen, Transparenz und Verschleierung, Macht und Ohnmacht, Grenze und Öffnung zugleich.
Ebenso symbolisiert sie als „Gebäude“ die für die meisten undurchschaubare politische Struktur, die die eigentlichen Prozesse und Abläufe, die mit NSU verbunden sind, für die hier lebenden Menschen nicht nachvollziehbar und auch nicht prüfbar macht.
Unter Einhaltung der Kommunikationsregeln sind Passant*innen eingeladen die Wände der BLACKBOX zu bemalen und zu beschreiben - eigene Gedanken, Fragen und Erfahrungen zum Thema mitzuteilen, um so zu einer Öffnung dieser Grenzen beizutragen. Auch auf BLACKBOX-ONLINE.XYZ können Gedanken veröffentlicht werden, die parallel auf einem Monitor in der BLACKBOX gezeigt werden.
Von der Holger Koppe-Stiftung gefördert wurde die Errichtung des Mahnmals für das ehemalige jüdische Kinderhaus gegenüber der Hans-Thoma-Straße 24 in Frankfurt-Sachsenhausen, das im Frühjahr 2017 fertig gestellt und vom Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann in Anwesenheit einer Gruppe von Angehörigen ehemaliger Bewohner und der Überlebenden Lilo Günzler eingeweiht wurde. Der Standort des Mahnmals wurde in "Platz der vergessenen Kinder" umbenannt. Das Mahnmal erinnert an das Kinderhaus und an die Deportation der letzten 43 jüdischen Kinder aus dem Heim nach Theresienstadt am 15. September 1942. Nur 6 Kinder überlebten, alle anderen wurden ermordet.
Das Mahnmal der Frankfurter Künstlerin Filippa Pettersson hat im Mittelpunkt einen Dreidel, ein Kreisel aus Bronze mit vier Seiten. Auf der Unterseite stehen die Namen der ermordeten Kinder. Das Spiel mit dem Dreidel ist bis heute ein traditionsreiches Kinderspiel zum achttägigen Lichterfest Chanukka.
Gedenktafel für das jüdische Waisenhaus. Gegründet hat das Kinderhaus 1911 der von den Frauenrechtlerinnen Berta Pappenheim und Henriette Fürth ins Leben gerufene Verein der Weiblichen Fürsorge.Es war zunächt ein Haus für jüdische Mädchen bis zum sechsten Lebensjahr, das Platz für etwas mehr als 40 Kinder bot. Im Laufe der 30er Jahre änderte sich das durch die Verfolgung der Juden nach der nationalsozialistischen Machtergreifung. Viele in Not geratene Familien gaben ihre Kinder in das Heim. Nach der Verschleppung der letzten Bewohner 1942 wurde es von der NSDAP konfisziert. Nach dem Ende des 3. Reichs wurde es für verschiedene Zwecke benutzt und 2002 abgerissen.
Fotos von oben:
-Platz der vergessenen Kinder
-Oberbürgermeister Peter Feldmann mit der Überlebenden Lilo Günzler
-Gedenktafel
-Video mit Interview Dani Hirschberg