Aktuell/Termine

Geförderte Projekte und Termine 2025

Nachfolgend die Übersicht über die zum Stand Anfang 2024 zu den Themen Musik und Erinnerung bereits festgelegten geförderten Projekte der Holger Koppe-Stiftung mit den regionalen Schwerpunkten Rhein-Main und Leipzig. Weitere Projekte werden hinzukommen, da der Beirat der Stiftung im April nochmals über offene Förderanträge beraten wird.



Klezmer-Doppelkonzert in Leipzig mit dem Ensemble Rozhinkes


Seit 2011 wird vom Klezmer-Trio Rozhinkes regelmäßig ein Doppelkonzert im historischen Leipziger Ring-Café in Kooperation mit der Freien evangelischen Gemeinde durchgeführt, das 2025 zum zehnten Mal stattfindet. Dabei kombinieren sich Klezmer-Musik und jiddisches Lied mit dem Ziel, diese Musikkultur als Teil einer lebendigen jüdischen Kulturlandschaft und einer international vernetzten Musikszene zu zeigen. Ergänzt um die israelisch-ukrainische Sängerin Sveta Kundish und den amerikanischen Akkordeonisten und Pianisten Patty Farrell werden Musik und Biografien jüdischer Autoren und Künstler der zwanziger bis vierziger Jahre dargeboten. Das von der Holger Koppe-Stiftung geförderte Doppelkonzert findet am 8.2.2025 statt.





Schülerprojekt zur Förderung digitaler Kompetenzen in Weilburg


Der Verein Weilburg erinnert e. V. Möchte beim Thema erinnern an die NS-Krankenmorde und die Ermordung Weilburger Juden ein Schülerprojekt über die Nutzung sozialer Medien durchführen. Das zielt vor allem auf das sehr stark von Rechtsextremen genutzte Medium Tik Tok mit seiner sehr starken Verbreitung unter Jugendlichen, über das sehr viele Falschinformationen verteilt werden. In Projektwochen mit Schülern sollen Inhalte über die Krankenmorde in der Heil- und Pflegeanstalt Weilmünster sowie das Schicksal Weilburger Juden unter Anleitung von Content-Creatoren erstellt und in das Netz eingebracht werden. Diese im ersten Halbjahr 2025 vorgesehene Arbeit wird finanziell von der Holger Koppe-Stiftung unterstützt.




Ausstellung in der Riebeckstr. 63 in Leipzig 

1892 wurde von der Stadt Leipzig auf dem Gelände Riebeckstraße 63 die „Zwangsarbeitsanstalt zu Sankt Georg“ eröffnet. Über ein Jahrhundert lang wurden hier von den Behörden Menschen eingesperrt, die durch Arbeit umerzogen werden sollten. Daran änderte sich auch in der Weimarer Republik nichts, ebenso im Nationalsozialismus und in der DDR-Zeit. Die Riebeckstraße 63 e. V. Kümmert sich um die Aufarbeitung und Erinnerung an dieser Einrichtung und hat dazu eine Werkstattausstellung erarbeitet, die am 12.02.2025 geöffnet werden soll. Die Eröffnungsveranstaltung wird von der Holger Koppe-Stiftung unterstützt.




Interaktive Medienstation „Jüdische Schulgeschichten“ im Leipziger Schulmuseumn



Bei 2024 wurde die die Erneuerung der Medienstationen für die NS-Geschichte im Leipziger Schulmuseum von der Holger Koppe-Stiftung gefördert. 2025 soll eine interaktive Medienstation über die Geschichte der Leipziger Carlebach-Schule, der ersten jüdischen Leipziger Schule, eingerichtet werden. Zu Beginn der 2000er Jahre hat das Schulmuseum Gespräche mit annähernd 50 ehemaligen Schülern, die während des Nationalsozialismus die Schule besuchten, geführt und die Gespräche in Ton und Bild aufgezeichnet. In einem ersten Schritt sollen diese Zeitzeugen Gespräche über die Medienstation zugänglich gemacht werden, in einem zweiten Schritt über eine allgemein zugängliche online-Plattform. Die Einrichtung der Medienstation wird von der Holger Koppe-Stiftung finanziert. 




Aufführungen von „All that matters“ in Offenbacher Schule


Im Jahr 2024 wurde das 2023 von der Holger Koppe-Stiftung geförderte Theaterstück „All that matters“ über die Kindertransporte jüdischer Kinder am Beispiel der elfjährigen Vera des Theaters La Senty Menti der Künstlerin Liora Hilb von der Stadt Frankfurt mit dem Karfunkel-Preis für das beste Kindertheaterstück ausgezeichnet. Das Stück wird am 11.2.2025 zweimal vor Schülern in der Aula der Rudolf-Koch-Schule in Offenbach aufgeführt und nach jeder Aufführung findet eine theaterpädagogische Nachbesprechung mit den Schülern statt. Zur Vorbereitung in den Schulklassen wurden Vermittlungshefte zu den Themen Flucht und Vertreibung in der Zeit der Shoa erstellt. In Zusammenarbeit mit der Initiative 9. November e. V. werden die Vorstellungen von der Holger Koppe-Stiftung finanziert.




Jubiläums-Konzert der Hieronymus-Lotter-Gesellschaft Leipzig


Die Hieronymus-Lotter-Gesellschaft dient der Förderung des stadtgeschichtlichen Museums Leipzig. Seit fünf Jahren hat sie eine Kooperation mit den Markkleeberg Vokalisten. Jeweils im Frühjahr und in der Adventszeit finden gemeinsame Konzerte statt, deren Gewinn dem stadtgeschichtlichen Museum für seine Arbeit zukommt. Am 26.4.2025 ist anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Markkleeberg Vokalisten ein Jubiläumskonzert vorgesehen, das in der Alten Handelsbörse stattfinden wird. Die Veranstaltung wird von der Holger Koppe-Stiftung finanziell unterstützt. 




Musikausbildung für Jugendliche am Emanuel Feuermann Konservatorium Kronberg


Emanuel Feuermann war ein jüdischer aus Österreich-Ungarn stammende Cellist, der im Alter von 15 Jahren Musikschüler in Leipzig war und schon in jungen Jahren eine Professur an der Berliner Musikhochschule erhielt. 1933 wurde er aufgrund seiner Herkunft von den Nazis entlassen und emigrierte aus Deutschland. Nach ihm ist das Emanuel Feuermann Konservatorium unter dem Dach der Kronberg Academy benannt, das Schülerinnen und Schülern aus dem Rhein-Main-Gebiet zwischen fünf und 18 Jahren die Möglichkeit gibt, am Streichinstrument zu üben und zu lernen und im Ensemble zu spielen. Bis zu 70 Jugendliche werden so in ihrer musikalischen Entwicklung gefördert. Die Holger Koppe-Stiftung unterstützt diese Arbeit durch einen finanziellen Beitrag.



 

Konzert „In terra pax“ zu 80 Jahre Frieden in Altenburg


Die Altenburger Kantorei plant gemeinsam mit dem Kyiv Sinfonie Orchestra ein Konzert am 11.5.2025 zur Erinnerung an das Kriegsende 1945. Dabei soll das Werk „In terra pax“ von Frank Martin aufgeführt werden, welches eigens zum Kriegsende komponiert wurde. Es wurde vor 80 Jahren uraufgeführt und beschreibt in seinem Verlauf Krieg und Frieden und stellt die Vergebung in den Mittelpunkt, die Voraussetzung zum Frieden ist. An dem Konzert werden 2 4-stimmige Chöre und ein großes Orchester mitwirken und die Zusammenarbeit mit dem Kiew Sinfonie Orchestra weist auf den Krieg inmitten Europas in der Ukraine hin. Es gibt auch eine Kooperation mit dem christlichen Spalatin-Gymnasium Altenburg, wo sich die Schülerinnen und Schüler im Musikunterricht mit diesem Thema auseinandersetzen können. Unter der Voraussetzung der Sicherstellung der Gesamtfinanzierung erfolgt eine finanzielle Beteiligung der Holger Koppe-Stiftung.




Lebenswege von verfolgten Künstlern der Leipziger Oper und Theater


Es gab in den Jahren von 1933 an der Oper Leipzig und den Leipziger Theatern viele beliebte Künstlerinnen und Künstler, die ihr Publikum begeisterten, U nach 1933 aber verstummt sind, weil sie aus rassischen oder politischen Gründen nicht mehr auftreten durften oder das Land verlassen haben. Die Zeit vor dem Verstummen darzustellen steht im Mittelpunkt eines Projekts der Leipziger Oper zusammen mit der Musikwissenschaftlerin Allmuth Behrendt. Auch wenn viele dieser Spuren durch die Vernichtung aller Personalakten im Krieg nicht mehr rekonstruierbar sind, sollen ausgewählte Biografien beispielhaft für die Lebensgeschichte anderer verfolgter Künstlerinnen und Künstler stehen. U zunächst ist eine Buchveröffentlichung für den Herbst 2025 geplant, die von der Holger Koppe-Stiftung unterstützt wird. Folgen soll eine Kabinettausstellung, eine regelmäßige Biografie des Monats und eine Veranstaltungsreihe mit Leipziger Schulen und den Ausbildungsstätten und jungen Ensembles der Oper Leipzig, zugleich als Beitrag zum Jahr der jüdischen Kultur in Sachsen 2026.




Beteiligung am sächsischen Demokratiepreis


Seit vielen Jahren wird der von mehreren Stiftungen und Institutionen ausgelobte Sächsische Förderpreis für Demokratie vergeben. Ausgezeichnet für die Arbeit von Initiativen, Institutionen und Vereinen, die sich besonders für die Erhaltung und Entwicklung der Demokratie einsetzen. Der Preis wurde ursprünglich von der Amadeu-Antonio-Stiftung in Berlin initiiert. Im Laufe der Jahre haben sich weitere Stiftungen der Verleihung angeschlossen und seit 2021 ist auch die sächsische Landesregierung an der Verleihung des Preises beteiligt. Neben dem Hauptpreis gibt es mehrere Anerkennungspreise sowie einen Sonderpreis der Landesregierung. Die Preisverleihung 2025 wird voraussichtlich im Herbst stattfinden. Für die Holger Koppe-Stiftung ist der Einsatz für Freiheit und Demokratie ein zentrales Element der Arbeit, sodass sie sich am Demokratiepreis beteiligen wird.




Zeitzeugeninterviews zur Geschichte des Ariowitsch-Hauses in Leipzig


Das Ariowitsch-Haus wurde Ende der zwanziger Jahre von einem jüdischen Stifter errichtet und war im Nationalsozialismus ein Ort der Verfolgung von Juden. Seit 1996 wurde es zu einem offenen Kultur- und Begegnungszentrum mit der Eröffnung im Jahr 2009 entwickelt. Bis zum Jahr 2026 soll eine innovative, digitale Erzählformen nutzende Dauerausstellung über diese Geschichte eingerichtet werden. Unter Nutzung von Multimediainstallationen können die Besucherinnen und Besucher dann interaktiv navigieren und sich mit Lebensgeschichten der Menschen des Ariowitsch Hauses und mit dem jüdischen Lebens der vergangenen Jahrzehnte auseinandersetzen. 2023 wurde damit begonnen, Zeitzeugeninterviews mit Personen zu führen, die aktiv an der Entstehung des Ariowitsch-Hauses als Kulturzentrum mitgewirkt haben. Diese Videointerviews sollen 2025 fortgesetzt werden und es sollen Personen befragt werden, die sich in besonderer Weise für die Wiedereröffnung eingesetzt haben. Die Zeitzeugen Interviews werden von der Holger Koppe-Stiftung finanziell unterstützt.




Workshopreihe verfemte Musik des Erich-Zeigner-Haus e. V. in Leipzig


Im Rahmen der vom Erich-Zeigner-Haus e. V. in Kooperation mit Schulen in Leipzig und im Leipziger Umland umgesetzten Jugendrechercheprojekte (Stolperstein- und stille Helden-Projekte) wird seit 2024 als fester Bestandteil ein Workshop des DuoWaltherBosch zur sogenannten verfemten Musik integriert. Diese Workshops thematisieren die zur Zeit des Nationalsozialismus verbotene Musik von jüdischen Künstlern und kreieren eine Brücke zwischen der Recherchearbeit zu individuellen Opferschicksalen und dem damals geltenden gesellschaftlichen Gesamtzusammenhang. Die beiden Musikerinnen Dr. Vanessa Bosch und Cornelia Walter, die das Duo bilden, haben schon mehrfach von der Holger Koppe-Stiftung geförderte Veranstaltungen durchgeführt. Die Fortsetzung der Workshop Reihe in 2025 wird von der Stiftung finanziell unterstützt.




Jugendmusikpreis mit dem Thema Erinnerung wieder 2026 in Leipzig


Seit 2016 wird in Zusammenarbeit mit den Landesmusikräten der Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ein Jugendmusikpreis durch die Holger Koppe-Stiftung vergeben. Nachdem zunächst eine Anlehnung an den Wettbewerb Jugend musiziert erfolgte, wurde 2023 als Themenschwerpunkt für die Preisverleihung 2023 erstmals die Erinnerung an verfolgte und ermordete Musiker insb. in der NS Zeit vorgegeben. Diese Änderung fand bei allen Beteiligten großen Anklang, so dass dieser Themenschwerpunkt auch künftig vorgegeben werden soll. Die nächste Preisverleihung soll in das Jahr der jüdischen Kultur 2026 in Sachsen integriert werden, wobei die Ausschreibung bereits 2025 im Frühjahr erfolgen soll. Geplant ist die Preisverleihung verbunden mit einem Preisträgerkonzert am 27.9.2026 in der Musikhochschule Felix Mendelssohn-Bartholdy in Leipzig.





Stand: 01/2025


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