2018 wurde von der Holger Koppe-Stiftung eine Theaterproduktion über die ehemalige KZ-Außenstelle Katzbach in den Adlerwerken Frankfurt am Main gefördert. Der Förderverein Gedenk- und Bildungsstätte KZ-Katzbach e. V. hat gemeinsam mit dem theaterprozess von Ulrich Meckler einen Film Trailer dazu gedreht. Diese Produktion wurde ebenfalls von der Holger Koppe-Stiftung mit einem Zuschuss unterstützt. Der Film wird bei Veranstaltungen, in Schulen und in dem geplanten Gedenkraum in den Adlerwerken eingesetzt.
Nach Leipzig 2016 und Weimar 2017 wurde 2018 der 3. Mitteldeutsche Jugendmusikpreis in Halle in Sachsen-Anhalt verliehen. Der Musikpreis wurde jeweils mit 5.000 € von der Holger Koppe-Stiftung gefördert. Nachdem der Musikpreis zunächst im Jahresrhythmus in allen 3 mitteldeutschen Bundesländern verliehen wurde, wird die Verleihung nunmehr auf einen 2-Jahres-Tournus umgestellt und Preisträgerkonzert und Verleihung finden immer in Leipzig statt. Zugleich wird das Gesamtvolumen des Preises angemessen erhöht. Aufgrund der Corona-Situation wurde die für das Jahr 2020 im Oktober vorgesehene Verleihung abgesagt und in das Jahr 2021 verschoben.
Die in Weimar ansässige Heyge-Stiftung betreibt seit einigen Jahren ein Mentorenprogramm zur musikalischen Früherziehung in Kindergärten, vorwiegend in benachteiligten Stadtteilen. Gegenwärtig gibt es in 11 Kindergärten deutschlandweit dieses Programm, bei dem erfahrene Musiker das Kindergartenpersonal dahingehend begleiten, dass Gesang und Musik ein Teil der frühkindlichen Erziehung werden. Die Heyge-Stiftung hat mit der Holger Koppe-Stiftung vereinbart, jeweils ein gemeinsames Mentorenprojekt an einem Kindergarten in Leipzig und in Offenbach durchzuführen. In Offenbach wurde mit der Arbeit an der Kita Fuchsbau der Arbeiterwohlfahrt im September 2019 begonnen. In Leipzig wurde mit dem Programm im Herbst 2020 in der Kita des BFW am Schlosshof begonnen.
Weitere Informationen unter www.weimarer-mentoring-programm.de
BBW-Kita mit muskalischer Früherziehung: Dr. Susan Arnold (Bereichsleitung Kindertagesstätten der BBW-Leipzig Gruppe), Tobias Schmidt (Hauptgeschäftsführer der BBW-Leipzig-Gruppe), Dr. Lorna Heyge (Gründerin der Hyge Stiftung), Heike Lorenz (Mentorin), Annette Essig (Kitaleitung) (v. l. n. r.).
1. Leipziger Sinti- und Roma-Kulturfestival am 6. September 2020
Das Ariowitsch-Haus, Gemeindezentrum der jüdischen Gemeinde Leipzig, veranstaltete gemeinsam mit dem Romani – Sumnal e. V. das 1. Leipziger Sinti- und Roma-Kulturfestival mit der Auftaktveranstaltung am 06. September 2020.
Diese Veranstaltung war ursprünglich für den Sommer vorgesehen, musste aber aufgrund von Corona verschoben werden und konnte nur im kleinen Rahmen stattfinden. Mit Konzerten, Lesungen, Tanzveranstaltungen, Filmen und Diskussionen wurde die Kultur der Sinti und Roma in der Woche vom 06. - 13. September dargestellt und zugleich ein Beitrag zur Erinnerung an die Ermordung von einer halben Million europäischer Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten geleistet. Das Festival wurde von der Holger Koppe-Stiftung unterstützt.
In einer Münchner Wohnung, dem Cafe Zelig, treffen sich wöchentlich hochbetagte aus verschiedenen Regionen Europas stammende Überlebende der Shoa. Hierzu wurde ein Dokumentarfilmprojekt des Europäischen Vereins für Ost-West-Annäherung e. V. durchgeführt, der einige der Besucher in ihre Vergangenheit begleitet, in die alte Heimat, in das Deutschland der Nachkriegszeit und in ihren heutigen Alltag. Der Film mit letzten noch lebenden Zeitzeugen wurde in München und in Polen gedreht und wird nach der Premiere 2020 in München in Kinos, Gedenkstätten und Bildungseinrichtungen eingesetzt. Das Filmprojekt wurde von der Holger Koppe-Stiftung unterstützt.
Das Erich-Zeigner-Haus in Leipzig hat 2020 ein Erinnerungsprojekt an jüdische Leipziger Sportler des Fußballvereins SK Bar Kochba und der Verfolgungsgeschichte der Familie des Vereinsgründers Adolf Rotter durchgeführt.
In enger Zusammenarbeit mit dem Neuen Nikolaigymnasiums und dem Sächsischen Fußballbund wurde die Geschichte des Vereins und der Familie des Gründers von Schülern des Gymnasiums aufgearbeitet.
Am 29. Oktober 2020 wurde zum 100jährigen Jubiläum von Bar Kochba eine Erinnerungstafel am Gebäude Am Brühl 33, dem ehemaligen Geschäftssitz des Rauchwarenhandels der Familie Rotter, aufgestellt. Das Vorhaben wurde von der Holger Koppe-Stiftung finanziell unterstützt.
Statt wie geplant im Frühjahr 2020 wurde Corona-bedingt in der Woche vom 24. September bis 01.10.2020 in der Naxos-Halle in Frankfurt-Bornheim eine Themenwoche zur Aufarbeitung der NS-Geschichte dieser früher im jüdischen Eigentum stehenden Schleiffabrik durchgeführt. Zwischen 1942 und 1944 arbeiteten über 700 Zwangsarbeiter vor allem aus Polen, der Sowjetunion, Frankreich und Italien in der Fabrik. Daran wurde in Ausstellungen, Installationen, Performances, Lesungen, und einem Konzert sowie einem Symposium von hessischen und israelischen Künstlern und Wissenschaftlern erinnert. In dem dort aufgeführten Theaterprojekt Widerhall wurde zugleich mit Texten nach den Original-Tonbändern des Auschwitz-Prozesses an dieses wichtige Ereignis erinnert . Sowohl die Themenwoche wie auch das Theaterprojekt Widerhall wurden über das studioNaxos von der Holger Koppe-Stiftung gefördert.
Olga Benario Hörbuch/Gegen Vergessen Rhein-Main
2019 fand mit Unterstützung der Holger Koppe-Stiftung eine szenische Lesung zu Olga Benario im Frankfurter Gallus-Theater statt, mit der an die von den Nazis ermordete Jüdin und Kommunistin erinnert wurde. Veranstalter war die regionale Arbeitsgruppe Rhein-Main von Gegen Vergessen. Diese hat nunmehr die Herausgabe eines Hörbuchs zu Olga Benario initiiert. Die Hörbuch-CD ist seit Mai 2020 verfügbar und hat eine breite Medienresonanz gefunden. Die CD wurde unter finanzieller Beteiligung der Holger Koppe-Stiftung produziert.
Buchvorstellung Walter Jessel „Spurensuche“ in Frankfurt/Absage wegen Corona
Im April 1945 kehrte der Abiturient der Frankfurter Musterschule und Sohn einer liberalen jüdischen Frankfurter Familie Walter Jessel als US-Nachrichtenoffizier in seine zerstörte Geburtsstadt zurück. Er war weitsichtig genug gewesen, Deutschland schon kurz nach 1933 zu verlassen und konnte kurz vor Kriegsausbruch auch noch seine Eltern in die USA holen. In Frankfurt machte er sich 1945 auf die Suche nach den Klassenkameraden des Abiturjahrgangs 1931 und schrieb auf, was sie ihm erzählten. Das erst jetzt in das Deutsche übersetzte Buch sollte im April in der Frankfurter Nationalbibliothek in Anwesenheit von Familienmitgliedern unter Beteiligung der Evangelischen Akademie Frankfurt und mit Förderung der Holger Koppe-Stiftung vorgestellt werden. Wegen der Corona-Situation musste die Vorstellung abgesagt werden. Das Buch ist zwischenzeitlich im Fachhochschulverlag erschienen.
Schneeblumen-Gedenkweg am 13. April 2020 in Leipzig/Absage wegen Corona
Mit einem gemeinsamen Gedenkweg wollte der Verein Notenspur Leipzig am 13. April 2020 an die Auflösung der Außenstelle Wolfswinkel des KZ Buchenwald vor 75 Jahren erinnern. 1.250 jüdische Frauen und 250 französische Resistance-Kämpfer mussten sich damals auf den Todesmarsch nach Theresienstadt begeben. Der Schneeblumen-Gedenkweg sollte die ersten 8,5 km des Wegs bis zum Gutshof in Stötteritz führen. Der Name Schneeblumen-Gedenkweg wurde aus dem Buch einer Überlebenden „Snow Flowers“ von Zahava Stessel entnommen. Wegen der Corona-Situation musste der Gedenkweg um 1 Jahr auf 2021 verschoben werden. Die Zuwendung der Holger Koppe-Stiftung soll nunmehr für die Erstellung eines Taschenbuchs zu dem Thema verwendet werden.
Hauptziel des Projekts „Es ist doch für immer passiert“ war es, ein Theaterstück mit Schülern von vier Schulen (Adolf-Reichwein-Gymnasium in Heusenstamm, Claus-von-Stauffenberg-Schule in Rodgau, Oswald-von-Nell-Breuning-Schule in Rödermark und Ricarda-Huch-Schule in Dreieich) zu erarbeiten, das an allen vier Schulen und in den vier beteiligten Städten jeweils an einem Abend zur Aufführung kommt.
Im Rahmen des Projektes wurde eine Szenencollage über Jugendliche in Ghetto und KZ erarbeitet, einstudiert und aufgeführt. Premiere war am 28. Februar 2020 in Rödermark. Die geplanten weiteren Aufführungen am 27. April in Rödermark und am 08. Mai 2020 in Rodgau mussten wegen Corona leider abgesagt werden.
Daher wurde das Stück als Podcast auf einer CD zum Einsatz in Schulen produziert. Das Projekt des Alternativen Zentrums Rödermark und des THEATER & Nedelmann wurde von der Holger Koppe-Stiftung gefördert.
Israelreise der Frankfurter Stolpersteininitiative
Im Rahmen einer Israelreise der Frankfurter Stolpersteininitiative Anfang März 2020 sollte ein Empfang für Angehörige von Holocaust-Opfern in Tel Aviv stattfinden. Für den Empfang hat die Holger Koppe-Stiftung einen Zuschuss gewährt. Der Empfang musste wegen Corona leider abgesagt werden und der Zuschuss wurde für die Arbeit der Stolpersteininitiative verwendet.